25.05 – 31.05.2019
Wieder brechen wir früh auf. Es ist diesig zugezogen und es regnet. Der Wind ist mäßig und die meiste Zeit läuft der Motor. Unter Regen und mit heftigen Fallboen von den Bergen herunter legen wir nach 43 sm in der nördl. Bucht von Hapatoni auf der Insel Tahuata den Anker. Die Nacht schüttet und schüttelt es noch ordentlich, aber dann wird die unscheinbare Palmen Bucht einfach nur herrlich. Wir besuchen Sonntagfrüh die hiesige Messe. Es ist Muttertag (die Franzosen sind immer später dran), die Kirche klein, zwei Gitarren und eine Ukulele und volle Stimmen die kraftvoll singen. Die Zeremonie bekannt, verstehen kann man aber nichts. Es wird viel gesungen, bunte Gewänder, kräftige Frauen u Männer, hübsche ungeduldige Kinder, ein fröhlicher Gottesdienst. Celine hat ein Faible für die Segler und so sind wir dann auch danach mit drei anderen Seglern bei ihr auf der Terrasse und sie erzählt viel über das hiesige Leben. Eine junge Französin greift sich die Ukulele (die mit Angeldrähten gespant ist), spielt richtig gut und die beiden Frauen singen dazu. Alles anders hier. Den nächsten Tag gehen wir tauchen. Gleich zweimal, weil die steil abfallenden Felsen am nördlichen Buchtende ein herrliches Aquarium beherbergen, mit farbenwechselnden Tintenfischen, Muränen, bunten noch nie gesehenen Fischen und als zweimal der Adlerrochen vorbeisegelt, ist das einfach nur schön. Fast jeden Morgen zwischen 7 und 10 kommen die Delphine. Sie durchstreifen die Bucht, kleine und größere Gruppen, viele kleine Tiere, springen wie jeck, dreifach, vierfach Saltos, kommen nahe an die Boote ran. An zwei Tagen schwimmen bzw. fahren wir mit dem Dinghi näher ran. Es scheint sie nicht wirklich zu stören. Einmal nehmen wir mit dem Dinghi Anlauf und sie jagen wie am Boot-Bug vor uns her und wieder hin. Ansonsten schwimmen sie unter einem durch, oder tauchen ab wenn sie nicht wollen. Oft kann man das Fiepen hören womit sie sich verständigen. Nur ein paar Boote sind mit uns hier und es hat wenig Swell. Die Sonne scheint. Das Wasser hat 30 Grad – uns geht es sooo gut. Wir machen einen Dinghi Abstecher in das 1,5sm entfernte Vaitahu. Wieder jagen die Delphine vor dem Dingi Bug daher - Unglaublich. Der eigentliche Hauptort der Insel ist nicht viel größer hat aber ein Magazin (Minisupermarkt), eine moderne offene Kirche und ein Restaurant. Wir trinken was und andere bekannte Segler die die 8km hierher gewandert sind kommen hinzu. Nach einer unruhigen Nacht in der heftige Fallboen um 30kn und mehr uns durchschütteln, machen wir uns auf in die nur 3,5sm entfernte Bucht Hanamoenoa. Ein herrlicher weißer Sandstrand gesäumt von Palmen und ein Ankerfeld mit hellblauem Wasser. Wir ankern direkt neben der Kisu ein weiterer Schweizer Fahrtensegler mit einem ähnlichen Schiff wie unseres. Die Olena kommt ein paar Std. später dazu und schon gibt es wieder viel zu erzählen. Bevor wir am nächsten Tag nach Atuona segeln, wollen wir noch die großen Mantarochen sehen die es hier wohl gibt. Kaum bin ich die Badeleiter runter, schwimmen sie auch schon unter mir her. Ein paar Tiere nur, eine Spannweiter von fast 2 mtr, ziehen sie ihre Kreise. Sie sind weg und eine Minute später auch schon wieder da, segeln an einem vorbei, zeigen die strahlendweiße Unterseite. Zwischendurch mischt sich noch ein Weißspitzenhai dazwischen, aber ihm sind wohl zu viele Schnorchler hier und weg ist er. Irgendwann gehen wir überglücklich und total aufgeweicht zurück an Bord. Da sind dann die gut zwei Std. Wellen durchgeschüttelt werden bis nach Atuona nicht weiter schlimm. Leider ist es hier megavoll (30 Boote) und wir legen Anker und Landleine am Pier (das geht gut solange kein Versorgungsschiff kommt). Gendarmarie kommt vorbei. Sie grüßen freundlich. Kein Problem. Am nächsten Tag bringen Jost und Stephan unseren Anker zur hiesigen kleinen Werft. Er wird Nachmittags fertig und die Werft präsentiert stolz ihren gerade eröffneten Marine-Ersatzteilshop. Die Beiden sind die ersten Kunden! Jost sprüht ihn noch mit Galvanierungs Lack und Voila, er sieht aus wie neu. Da es hier frei Wasser am Pier gibt, mache ich große Wäsche. Handwäsche und wieder in meiner Camping Waschmaschine. Es geht, ist aber bei der Hitze u 35 Grad in der dann feuchten Kabine kein Spaß. Später laufen wir in den Ort. Der kleine aber gut sortierte Supermarkt hat gerade frisches Gemüse aus dem Umland bekommen und so schlagen wir denn zu bei Kohl, einer Art Mangold, Tomaten, Bananen, Frühlingszwiebeln. Der Laden macht gerade Mittag und die Lady von der Kasse fragt ob sie uns an den Hafen mitnehmen kann – Manchmal ist es schon beschämend wie selbstverständlich hilfsbereit die Menschen hier sind. Am Pier stehen noch andere Segler und die Lady und wir dann gleich mittendrin. Ein englisch, französisches Durcheinander. Für morgen haben wir den Plan ein wenig geändert. Wir wollen zurück nach Tahuata / Hanamoenoa – Die Rochen wollen wir nochmal aber diesmal mit Tauchflasche.
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