Raiatea

25.08. - 01.09.2019

In der Polynesischen Mythologie gilt die Insel als die Wiege Polynesiens. Der Überlieferung nach legten hier die großen Auslegerkanus zu ihren Reisen nach Rarotonga, Hawaii und Neuseeland ab. Vulkanberge, zahlreiche Wasserfälle und tief eingeschnittene grüne Täler prägen das Landesinnere, die höchste Erhebung ist 1017m. Zusammen mit der nördl. gelegenen Insel Tahaa werden sie von einem Riff mit zahlreichen Motus (kleinsten Inselchen) umschlossen. Früher als –heilige Insel- bekannt, war dies das religiöse, kulturelle u politische Zentrum der Altpolynesier. Die wichtigste Kultstätte war das Marae Taputapuatea und dem Kriegsgott Oro geweiht. Alle heiligen Stätten (Maraes) überall im Polynesischen Einzugsbereich erhielten einen geweihten Stein von diesem Ort. Die Überreste davon schauen wir uns morgen an. Von der Bucht Opoa in der Olena und wir nun vor Anker liegen können wir bereits hinüberschauen. Es wurde ein schöner, interessanter und heißer Vormittag. Ein weitläufiges Gelände mit einigen Opfer- und Huldigungsplätzen sind noch zu sehen und diverse Tafeln geben Auskunft. Allgemein gelten die Polynesier als die größten Navigatoren aller Zeiten. Aufgrund ihrer genauen Beobachtungen und hervorragenden Kenntnissen bzgl. Wind , Wetter, Meeresströmungen, Wolkenbildung, Sternen und deren Konstellation im Jahresverlauf sowie Verhaltensweisen von Vögeln und Fischen konnten sie gezielt ausgedehnte Fahrten unternehmen. Ihr Wissen um die damalige –Welt- zeigt eine Krake an deren Enden sich die jeweiligen Inseln Polynesiens und im Kern Raiatea befinden. Ein kleiner Wanderweg geht zügig bergauf und nach schweißtreibenden 20 min sind wir auf einem tollen Aussichtspunkt über dem Marae und der Lagune!

Aber damit nicht genug für heute. Wir gehen Anker auf und verlegen uns in die 4sm weiter nördl. Bucht Faaroa. Wir können Bojen aufnehmen und fahren mit den Dingis in den einlaufenden Fluss hinein. Nicht tief aber befahrbar schlängelt er sich weit rein durch das fruchtbare Tal, teilweise über uns zugewachsen. Herrlich. Ein Auslegekanu kommt uns entgegen. Wir lernen Andre kennen. Er hat eine Farm direkt am Fluss und ob wir an Gemüse interessiert wären. Sind wir. Er zeigt uns stolz sein gepflegtes Gelände (Banane, Taro, Pampelmuse, Limette, Guaven, Gurken, Ananas, Kokosnuss etc) und wieder mit –Olenas- Hilfe führen wir interessante Konversation. Zum Abschluss hieven wir neben Gemüse auch eine Bananenstaude ins Dingi – Die ziert nun das Heck der Serenity. Die nächsten Tage verlegen wir uns mehrfach. Zum Hauptort Uturoa, ein eher verschlafenes Städtchen, gehen am Wrack der Nordby tauchen (ein dänischer Dreimaster der hier 1900 gesunken ist), ankern ganz im Süden hinter dem kl. Motu NaoNao in einer traumhaften Kulisse – wie ein riesiger Swimmingpool- gehen zweimal in Pässen tauchen (beide Male war die Strömung nicht unser Freund und daher waren wir nicht lange unten) umrunden die Insel, schauen uns die Werft auf der Westseite an und sind nun wieder gegenüber von Uturoa in einem Ankerfeld hinter dem Riff. Das Wetter war die letzten Tage sehr wechselhaft. Gleich zwei Tiefs mit viel Regen u wenig Wind ziehen kurz hintereinander durch. Bei der Ein- und Durchfahrt bis in das Ankerfeld stand ich am Bug um neben den elektronischen Karten auch auf Sicht die Korallen –Bummies- anzuzeigen. Dabei regnete es ordentlich, ist diesig, windig und als der Anker endlich fällt bin ich patschnass und wir machen uns erst mal einen Tee. Mit im Ankerfeld liegt die Lani die wir auf den Marquesas kennengelernt hatten. Am nächsten Tag sind wir auf einen Nach-Frühstücks-Kaffee eingeladen. Der ist so nett das ruckzuck der ganze Tag auf dem schicken Katamaran mit Martins Spezialkuchen, Karolas perfektem Cappuchino und vielen nicht ausgehenden Themen verbracht wird. Wir haben die gleiche Richtung. Wir sehen uns wieder! Am nächsten Morgen segeln wir die Lagune zwischen Raiatea und Tahaa auf die Westseite, da wir es dort ruhiger vermuten. Das passt nicht ganz, liegen aber an einer Boje vor der Perlenfarm in der Bucht Vaiorea gut. 

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