Mexiko zu den Marquesas
Die ersten 25 sm segeln wir noch geschützt bei leichtem Wind und wenig Welle durch die große Bucht von Vallarta. Gegen Abend erreichen wir dann den offenen Pazifik, die Welle nimmt ein wenig zu und mit Wind um die 13kt segeln wir gemütlich in die erste Nacht.
Obacht müssen wir auf die Berufsschifffahrt haben, die hier vor der Küste von Norden nach Süden Richtung Panamakanal fahren und Vice versa.
Kommend aus der Bucht werden wir auch direkt von zwei Frachtern aus China in die Zange genommen. Dank AIS kann man jedoch die Entfernungen in der die Frachter uns passieren genau feststellen.
Die Wetterbedingungen ändern sich nicht großartig die erste Woche. Der Wind pendelt zwischen 9 & 15 kt sodaß ich manchmal am Tag 3-5 mal die Vorsegel wechsele. Genua, Code Zero und Genacker manchmal im Wechsel von Stunden. Hauptsegel während der gesamten Überfahrt wird jedoch der Genacker. Hier und da muss auch mal der Motor ran für ein paar Stunden, leider meist in der Nacht.
Wir verbringen die Tage mit lesen, Videos gucken, fischen und lecker kochen was bei den geringen Schiffsbewegungen leicht fällt.
Das in Mexiko installierte Starlink System arbeitet zufriedenstellend sodaß wir Internetzugang mitten auf dem Ozean haben - Hilft beim download der Wetterdaten, Kommunikation via Email und Whatsapp-telefonie und auch der Tatort ist manchmal möglich.
Nach einer Woche mit Leichtwindsegeln kommt der versprochene Wind mit 18-22 kt der uns etwas bessere Etmale segeln läßt.
In der 2 Woche unserer Überquerung variiert die Windgeschwindigkeit
nur oberhalb 15 kt und wir kommen gut voran noch immer Richtung Westen.
Unser Kurs sollte eigentlich schon mehr südlich sein aber wir warten noch auf die beste Wettersituation um die Inter-Tropical Convergence Zone, auch Doldrums genannt zu passieren.
Doldrums ist ein beliebter nautischer Begriff, der sich auf den Gürtel um die Erde in der Nähe des Äquators bezieht, an dem Segelschiffe aufgrund mangelnder Winde manchmal stecken bleiben.
Ok, wie haben noch den Motor möchten aber auch nicht tagelang motoren.
Nach 16 Tagen zelebrieren wir in der Nacht die Überfahrt des Äquators. Marcia bekommt die Narrenkappe aufgesetzt (Überbleibsel von Karneval 2018 mit Nina & Gianni) mit einer Zigarre und ein Gläschen für uns und Poseidon feiern wir die bis dahin ruhige Überfahrt.
500 sm sind es noch bis zu unserem Ziel Hiva Oa, die wir in 3-4 Tagen schaffen sollten. Geplanter Landfall ist Samstag der 13 Mai.
Vier Tage brauchten wir um die Doldrums zu querren jetzt sind wir auf 4 grad Süd und können mit dem Passatwind die letzten Meilen Segeln.
Wir erreichen den Hafen von Atuona auf Hiva Oa am Vormittag, können aber leider nicht im geschützten Hafenbecken ankern, da das Versorgungsschiff Platz zum manövrieren braucht. Wir ankern vor dem Hafenbecken mit noch anderen Schiffen die den Ankerplatz im Hafen verlassen mussten aber das halte ich genau 30 Minuten aus. Der Swell ist so stark das mehr Bewegung im Schiff ist als wenn wir segeln. Anker wieder auf und ich suche uns eine Ecke im Hafenbecken wo ich das Versorgungsschiff nicht behindere. Ist kein angenehmer Ankerplatz aber besser wie draussen vor dem Hafenbecken allemal.
- Wir sind angekommen -
Es war meine ruhigste Passage bis dato
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