Mi
25
Sep
2019
Suwarrow
18.09 – 23.09.2019 Maupiti - Suwarrow
Wir verlassen das freundliche ursprüngliche Maupiti und damit die Gesellschaftsinseln und auch Französisch Polynesien und nehmen Kurs auf Suwarrow. Dieses Atoll liegt etwa 5 Segel-Tages-Reisen entfernt und gehört zu den nördl. Cook Inseln. Hatten wir sonst oft mit zu viel Wind zu kämpfen, sind es die nächsten Tage eher mit zu wenig. Wir versuchen alle Segel die wir haben. Main, Genua, dann Gennaker, dann leider der Motor für eine Nacht. Der Wind dreht, kommt achterlicher und der Parasailor kommt zum Einsatz. Den hatten wir bisher auf den Marquesas nur -Probegesegelt- und experimentieren nun mit Leinenlänge und Windwinkel. Ein herrliches Segel! Die Nacht ziehen wir es runter, die Wolkenbilder um uns herum sind uns nicht geheuer. Die nächste Nacht bleibt es stehen und wir kommen gut voran. Den letzten Abend schläft der Wind innerhalb von 15 Minuten komplett ein und wir müssen wieder Motoren. Der Gedanke kommt auf an Suwarrow vorbei zu segeln, da wir voraussichtlich erst im Dunkeln ankommen und weder bei Dunkelheit durch den Pass wollen, noch die ganze Nacht vor der Einfahrt dümpeln wollen. Es zieht sich zügig zu, schwarze Wolken mit dicken Fäden ins Wasser um uns herum. Der Motor läuft, es fängt an zu regnen. Atoll und Pass kommen in Sichtnähe. Und wie schon so oft dieses Jahr durchfahren wir einen Pass in strömenden Regen und nur mäßiger Sicht. Die Karten passten und Greyhound hatte uns ihre Wegepunkte geschickt. So war es kein Problem und etwa eine Std. vor totaler Dunkelheit fällt der Anker, nach 670sm, zwischen sechs weiteren Booten, die meisten bekannt! Eine kl. Funkrunde noch, dann machen wir es uns gemütlich und gehen früh schlafen.
Suwarrow 24.09 – 25.09.2019
Am nächsten Morgen scheint die Sonne wieder und vor uns liegt die kl. Palmeninsel mit Sandstrand auf der die beiden Ranger leben. Suwarrow ist ein Naturschutzgebiet, ein Atoll, die Ranger Harry und John leben hier ca.10 Monate des Jahres (bis 1.11), kein Versorgungsschiff, kein Internet. Es gibt zwei „Gebäude“, ein kleines mit Tausch-Büchern und eins mit großer Terrasse auf der wir dann unsere Papiere erledigen. Da es nur eine Außenstation von den Cook Inseln ist muss man sich vorher per Internet anmelden. Haben wir getan, fragt aber keiner nach. Harry füllt mit uns alle Papiere aus und erklärt uns dann freundlich aber bestimmt die Regeln des Atolls. Neben den üblichen Maßnahmen in einem Naturschutzgebiet, dürfen wir nur diese Insel betreten, die anderen Inselchen nicht. Seit Jahren bekämpft man dort durch Walfänger u andere Boote die vor vielen Jahren eingeschleppten Ratten und deren Folgen für Kokosnüsse und Vogelwelt. Northstar u Greyhound verabreden uns verbleibenden 6 Monohulls zum Sundowner an den Strand. Die Ranger sind dabei. Sehr relaxed und gemütlich. Am nächsten Morgen gehen wir noch vor dem Frühstück schnorcheln und werden belohnt. Ein riesiger Manta rochen, bestimmt 2,5m Durchmesser, komplett schwarz, zieht an der Putzerstation seine Runden. Nachmittags werden Jost und Simon/Northstar von Harry abgeholt. Angeln im und vor dem Pass ist angesagt. Nach nur einer Std. kommen sie stolz zurück mit 7 dicken Fischen (Barrakuda, Rainbowrunner, Wahoo..). John zerlegt mit ihnen die Fische. Einen Teil für heute Abend zum grillen am Strandund der Rest füllt unsere sechs Kühlschränke! Simon macht noch Poisson Crue, den rohen Fisch in Kokosnuss Salat, dazu den Fisch vom Grill und jeder einen Salat – Sehr lecker. Wir sind eine gemischte Truppe (2x US, 2X D, 1x Dänem., 1x Portugal) und jeder hat viel zu erzählen. Tom/Nomad packt seine Gitarre aus, später auch die Ranger, singen einheimische Lieder. Es wird dunkel, die Stimmung ruhig, wir genießen. Ein Jauchzer, wir leuchten mit den Lampen unter den Tisch und rund um uns herum – Hunderte v roten kl. Krabben mit ihren Muschelhäusern sind aufgewacht u laufen herum. Das ist jedoch noch gar nichts zu den etwa zwei Hände großen Kokosnuss Krabben die auch aus ihren Löchern gekrabbelt kommen. Früher war es eine Essens-Spezialität, heute stehen sie unter Naturschutz. Sie werden bis zu 60 Jahre alt und Harry vermutet die meisten so auf 20-30. Lustig und interessant und insgesamt ein wunderbarer Abend.